Rolf Mützenich ruft dazu auf, gemeinsam für die Demokratie einzutreten!
Mehr als 200 Sozialdemokraten mit ihren Gästen erlebten ein großartiges Fest in der Albert-Mooren-Halle in Oedt. Vor 150 Jahren fand die erste Volksversammlung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Grefrath statt. Am 2. August 1873 trafen sich ihre Mitglieder in Grefrath im Lokal von Gerhard Müllers, heute Gaststätte „Zum Nordkanal“ auf der Lobbericher Straße. Unter ihnen Paul Mey und Heinrich Weggen, die in Grefrath einen „Diskutierclub“ ins Leben riefen, der Vorgänger des heutigen SPD-Ortsvereins. „150 Jahre sozialdemokratische Politik für Grefrath wurde immer von mutigen Frauen und Männern getragen. Mit Mut wollen und werden wir auch weiter um den politischen Auftrag für die Gestaltung unserer Gemeinde kämpfen und sozialdemokratische Werte durchsetzen“, betonte der Ortvereinsvorsitzende Hugo Bellgardt in seiner Begrüßungsrede. Als Festredner konnte er Rolf Mützenich, der in Berlin die SPD-Bundestagsfraktion führt, gewinnen. Mützenich warnte vor den rechtsradikalen Parolen und rief dazu auf, gemeinsam für die Demokratie einzustehen.
Spannend und ebenso unterhaltsam wie ernsthaft gestaltete Roland Angenvoort das Interview mit Rolf Mützenich. Neben launig gestellten persönlichen Fragen gelang es ihm auch, die Brücke zu den großen ernsthaften politischen Themen zu schlagen. Angenvoort führte souverän neben diesem Interview auch die Moderation durch den gesamten Festabend.
Der Grefrather Bürgermeister Stefan Schumeckers verglich unsere Demokratie mit einem bunten Bild, in dem alle Farben vertreten sind. Aber heute Abend leuchtet hier zum Jubiläum besonders die rote Farbe, stellte Schumeckers heraus. Glückwünsche zum Jubelfest überbrachte auch der Vorsitzende der SPD-Niederrhein, Udo Schiefner, MdB.
Jedes Jahr vergibt der SPD-Ortsverein Grefrath den Maja-Schmitz-Peik-Preis für ehrenamtliches Engagement sowie den Grefrather Kulturpreis. Den Preis für ehrenamtliches Engagement erhielten für das Jahr 2022 die beiden Heimatforscher Alfred Knorr und Heinrich Lennackers aus Mülhausen. In seiner Laudatio stellte Bürgermeister Schumeckers die akribische wissenschaftliche Arbeit der beiden Preisträger heraus und wies auf die zahlreichen Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte hin.
Der Grefrather Kulturpreis ging an die Stage Dream Academy, die in Grefrath-Oedt Nachwuchskünstler im Tanzen, Singen und Schauspiel ausbildet. Bernd Bedronka, Vorsitzender der SPD im Grefrather Gemeinderat, würdigte in seiner Laudatio das bereits zehnjährige Wirken der Academy in Grefrath als „Ein Bühnentraum für darstellende Künste“. Für die Academy nahmen ihre Leiter David Goyens-Pick und Ruwen Goyens den Kulturpreis entgegen. Bedronka gab ihnen dabei mit auf dem Weg: „Behaltet eure irre Mischung aus Professionalität und Herz“. Schülerinnen und Schülern der Academy bewiesen auf der Bühne ihr Können auf dem Weg zum staatlich anerkannten Musical-Darsteller. Ihre Tanz- und Musik- sowie Soloaufführungen wurden vom Publikum mit „standing ovations“ belohnt.
Ebenfalls für hervorragende Stimmung sorgten die „Niersmatrosen“ mit ihren allgemein bekannten Seemannsliedern und Shanties. Beim abschließenden, dann eher melancholischen „Steigerlied“ unterstützte nicht nur der gesamte Saal die Sänger, sondern auch Rolf Mützenich, Udo Schiefner und Stefan Schumeckers sangen von der Bühne aus mit. Ein insgesamt sehr gelungener Abend, den die SPD -Mitglieder und ihre Gäste noch lange in Erinnerung behalten werden.
Auf dem Foto die SPD-Preisträger: Den Maja-Schmitz-Peik-Preis für ehrenamtliches Engagement erhielten Alfred Knorr (links) und Heinrich Lennackers. Den Grefrather Kulturpreis nahmen für die Stage Dream Academy David Goyens-Pick und Ruwen Goyens entgegen! Die Galerie zeigt die Festtagsgestalter(Text Alfred Knorr; Foto Prümen).