Neuss kann auch LAGA

Ein Kommentar

30.03. 2022 Heute morgen hat Neuss nach dem Bewerbungsverfahren den Zuschlag für die Landesgartenschau 2026 bekommen.

Herzlichen Glückwunsch nach Neuss!

Es sei eng bei der Bewertung gewesen, das wurde als Trost den beiden anderen Bewerbern mit auf den Weg gegeben.

Bei diesem weiteren Weg in Grefrath sollte die Frage erlaubt sein, was den Neussern zum Zuschlag verholfen hat und was man in Grefrath daraus lernen kann.

Ganz offensichtlich hat in Neuss die Konzeption mit der Einbindung von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung geholfen. Die Stadt hatte schon Konzepte (ein Klimaanpassungskonzept, ein Umweltkonzept und ein Wasser- und Bodenkonzept), welche man verwenden konnte.

Vor etwa einem Jahr hat Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen seine Ideen vorgestellt, die darauf aufbauen konnten.

Die Gartenschau sollte für die Stadtplanung mit der Nutzung von Freiräumen eine Aufwertung des öffentlichen Raumes bringen. Es ging darum, den Stadtkern über die Rennbahn zum Rhein hin durch grüne Achsen zu verbinden. Es sollten durch autofreie Wegeverbindungen kleinere Räume entstehen, Grünraume, die den dort lebenden Menschen eine hohe Aufenthaltsqualität ermöglichen.

Mit Hilfe eines Klimagutachtens wurde geschaut, wo Grünräume sinnvoll sein konnten, als Inseln zwischen der Bebauung, wo breite Straßen begrünt werden konnten. Auch die Renaturierung der Erftmündung war vorgesehen.

Mit der Verbindung vom Rhein über den Park zur Stadt erhoffte man natürlich auch Synergieeffekte für den Einzelhandel.

Herzstück des Ganzen sollte der Bürgerpark für Veranstaltungen, Sport und Spiel werden.

Bei der Planung sollten die Bürger ihre Vorstellungen einbringen.

Beim Park merkte Lenzen an, dass Bäume mit der wichtigen Funktion des Schattens fehlten.

Die Idee mit den grünen Achsen, von Grünstruktur an vielen kleinen Stellen, von Pocketparks, wird  auch in anderen Städten und Gemeinden bei Stadtplanungen unter dem Motto „Aus Grau wird Grün“ vorangetrieben. Das dient dem Klimaschutz, der Klimafolgenanpassung und der Biodiversität. Man erhält damit Durchlüftung, Kühlung, Wasserspeicherung, CO2-Speicherung und für Fauna und Flora die Möglichkeit sich fortzuentwickeln.

In Grefrath tut man sich schwer. Es gibt kein Klimafolgenanpassungskonzept. Man wartet, bis   der Kreis soweit ist, um dann anzufangen nachzudenken, was Grefrath tun könnte.

Im Vordergrund stehen Bauprojekte, mancherorts geplant mit ordentlich versiegelten Parkplätzen.

Entsiegelung? Grünstruktur? Da besteht Bedarf.

Schaut nach Neuss und den „grünen Achsen“!

Doris Friemelt

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