Werden in Grefrath Tourismus, Handel und Wirtschaft ausgebremst?

Es ist an der Zeit, unseren Antrag vom März 2021 noch einmal in Erinnerung zu bringen. Er wurde als Antrag im Gemeinderat eingebracht und wurde durch Verwaltung und Politik abgelehnt !

Diese Frage stelle ich mir schon etwas länger, insbesondere nachdem die Schaffung eines Wohnmobilhafens für den Ortsteil Grefrath durch Verwaltung und Politik abgelehnt wurde.

In einem kürzlich präsentierten Bericht zum Reisemobil-Boom erklärt Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH (welcher auch der Kreis Viersen und damit auch Grefrath angehört), dass der Niederrhein bei den Gesamtübernachtungen in NRW auf Platz 3 im Bundesland noch vor dem Sauerland und der Eifel liegt. Insgesamt ist von rund 400.000 Übernachtungen in der Region die Rede, ein Anteil von mehr als 15% der Gesamtübernachtungen in NRW. (Quelle: siehe unten)

Fakt – Die Branche boomt!

Weiter wird in dem Artikel die Wertschöpfung benannt: Pro einem Euro Wertschöpfung durch die Beherbergung kann mit fast zwölf Euro Wertschöpfung bei den umliegenden Akteuren (Handel; Wirtschaft; Veranstaltungen) gerechnet werden.

Das würde bedeuten, aus einem Übernachtungspreis von durchschnittlich acht Euro würde eine Wertschöpfung von fast einhundert Euro entstehen.

Laut Verwaltung (Wirtschaftsförderin) hätte die Gemeinde für die Errichtung eines Stellplatzes ca. 300.000 Euro aufbringen müssen. Eine Summe, die mir persönlich zu hoch erscheint, da der fokussierte Platz schon als Parkplatzfläche genutzt wird. Lediglich die benötigte Infrastruktur hätte umgelegt, bzw. bereitgestellt werden müssen. In der Regel werden für die Erstellung je Stellplatz mit ca. 5.000 -10.000 Euro gerechnet. Bei einer angenommenen Größe von 20 Stellplätzen wären dies Investitionen von 100.000 – 200.000 Euro (mögliche Fördergelder sind darin nicht berücksichtigt). Bei einer Auslastung von nur 30% bedeutet dies eine Refinanzierung innerhalb von ca. 10 Jahren – bei höherer Auslastung entsprechend früher! Ein Investor wäre auch bereit gewesen, das Gelände zu pachten und 100.000 Euro zu investieren.

Leider hatten nur die Fraktionen von SPD und FDP die Möglichkeiten einer touristischen und wirtschaftlichen Aufwertung Grefraths gesehen und für den Stellplatz gestimmt.

Es bleibt zu hoffen, dass es seitens der Politik und Verwaltung zu einem Umdenken kommt und der Wohnmobilhafen in Grefrath doch noch Realität wird.

Ulrich Horst

Quelle:

Reisemobil-Boom: Der Erfolg des Niederrheins 9. September 2024 Die Niederrhein Tourismus GmbH war zum Caravan Salon eingeladen worden, um einem ausgewählten Fachpublikum die „Vorzeigedestination“ zu präsentieren. Vortrag Caravan Salon 2024 © Kathrin Peters Der Reisemobil-Boom hält weiter an – und der Niederrhein gehört hierzulande inzwischen zu den Hotspots des Caravanings. Für das vergangene Jahr zählten die Statistiker von IT.NRW rund 400.000 Übernachtungen auf Reisemobil- und Campingplätzen in der Region. Das ist ein Anteil von mehr als 15 Prozent an den Gesamtübernachtungen in NRW. „Wir liegen damit auf Platz 3 im Bundesland, noch vor dem Sauerland und der Eifel“, sagt Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH (NT). Bedeutender Wirtschaftsfaktor vor Ort Auch was die Umsätze durch Gäste auf Stellplätzen betrifft, muss der Niederrhein den Vergleich mit anderen beliebten Camping-Zielen wie etwa Ostsee, Allgäu oder Lüneburger Heide nicht scheuen. Dabei gilt: Pro einem Euro Wertschöpfung durch die die Beherbergung auf dem Campingplatz kann mit fast zwölf Euro Wertschöpfung bei allen direkten und indirekten Akteuren in der Umgebung gerechnet werden. „Caravaning ist ein bedeutender Tourismus- und Wirtschaftsfaktor am Niederrhein“, betonte Baumgärtner auch zuletzt auf dem Caravan Salon 2024, der Weltleitmesse für mobiles Reisen. NT war nach Düsseldorf eingeladen worden, um die „Vorzeigedestination für Caravaning“ zu präsentieren. Am „Camping Destination Day“ im Rahmen des Konferenzprogramms auf dem Caravan Salon nahmen rund 40 führende Vertreterinnen und Vertreter aus der Welt der Caravaning- und Campingdestinationen teil. Unter dem Titel „Best Practice Insights: Destinationsentwicklung durch Caravaning“ stand neben Kroatien und der deutschen Nordsee der Niederrhein im Fokus. 58 Reisemobil- und Campingplätze Was macht den Erfolg des regionalen Konzepts aus? Martina Baumgärtner schilderte dem ausgewählten Fachpublikum unter anderem die enge Einbindung des Themas in das Destinationsmarketing. „Reisemobil und Camping ist ein wichtiges Thema, das zur Wertschöpfung der Region einen maßgeblichen Anteil hat. Es ist fester Bestandteil unseres Marketings.“ Insgesamt steht NT für 48 Städte und Gemeinden mit 58 Reisemobil- und Campingplätzen in den Kreisen Heinsberg, Kreis Kleve, Viersen und Wesel. Bewährt hat sich auch der Arbeitskreis „Reisemobil und Camping am Niederrhein“ mit seinem kontinuierlichen Austausch zwischen Kommunen sowie Camping- und Stellplatzbetreibern. Auch hier liegt die Organisation in den Händen von NT; Hauptansprechpartnerin für diesen Bereich ist Kathrin Peters. Das gilt auch für die Niederrheinischen Reisemobiltage, die jedes Jahr am letzten Aprilwochenende stattfinden. Dann treffen sich die Wohnmobilisten in der Region, nutzen spezielle Serviceangebote und genießen ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Punkten kann der Niederrhein neben einem dichten Netz an attraktiven Stellplätzen auch mit seinem breiten Angebot rund ums Wandern und Radfahren. „Auch das sind wichtige Kriterien für Reisemobilisten“, sagt die NT-Geschäftsführerin.

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