SPD Grefrath: „Wasser ist Leben“

29.08.2022

Stellungnahme der SPD zu gekoppelter blau-grün-grauer Infrastrukturmaß­nahme für die Erweiterung der GGS Grefrath am Burgweg

In der letzten Sitzung des Grefrather Bau- und Planungsausschusses am 11. August 2022 hatte SPD-Frak­tionschef Bernd Bedronka bereits darauf hingewiesen, dass bei der anstehenden Bau­maßnahme „Erweiterung Gemeinschaftsgrundschule Grefrath“ Klimaanpassungsmaß­nahmen, insbesondere die Koppelung blau-grün-grauer Infra­struktur zu beachten sind. Bei der jetzt anstehenden Baumaßnahme, aber insbeson­dere auch bei allen weiter­gehenden Vorhaben gemäß des Grefrather „Masterplan Schule“ sind Klimaanpassungs­maßnahmen dringend vorzusehen.

Die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Doris Friemelt erläutert dazu:

„Es ist zu prüfen, welche der folgenden Maßnahmen in bestehende Gebäude und An­lagen zu integrieren und umzusetzen sind: Wand- und Fassadenbegrünung, Dachbe­grünung, Regenwassersammlung in einer Zisterne zur Bewässerung von Grün bzw. Nutzung für Toilettenspülung, teilversiegelte Fläche, Grünanlage, Verdunstungsmulde bzw. Rigole“

Bedronka ergänzt: „Es ist weiterhin zu prüfen, inwieweit eine Kopplung von Maß­nahmen durch Synergieeffekte kostengünstiger ist, auch unter Berücksichtigung von erwartungsgemäß negativen Folgen bei Nichtdurchführung von Maßnahmen.“

Der SPD geht es konkret um eine Anpassung an zukünftig häufiger und intensiver auftretende Hitze, Dürre und die knapper werdende Ressource Wasser infolge länger andauernder Trockenperioden einerseits und eine Anpassung an Starkregenereignisse andererseits. Friemelt: „Heute müssen die Bäume gepflanzt werden, die in 30 Jahren Schatten spenden sollen.“

Es wird in den Sommer- und Herbstmonaten auch in Grefrath wärmer werden, weniger Niederschlag fallen und durch die Hitze zu mehr Verdunstung kommen. Das steigert die Gefahr von Dürreereignissen. Friemelt: „Wir werden zukünftig selbst in unserem Teil der Welt mit Wasserknappheit zu tun bekommen.“

Auch wenn die Grefrather Trinkwasserversorgung momentan gut ist, wird die Ent­nahme von Wasser für Bewässerung in Landwirtschaft, Unternehmen und Privatgärten durch Abpumpen nicht beliebig verfügbar bleiben. Der Kreis Viersen hat gezwungener­maßen bereits eine Verordnung zur Entnahme von Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen herausgegeben. Man sollte damit rechnen, dass in absehbarer Zukunft kleinräu­mige Versorgungseinheiten entfallen könnten zugunsten überregionaler Wasserdarge­bote, um eine gerechte Verteilung zu ermöglichen. Friemelt: „Wir werden mit Wasser­sparmaßnahmen konfrontiert werden, die ohne Gegensteuern dazu führen, dass we­niger landwirtschaftliche Produktion möglich ist und dass Grün abstirbt.“

Gegensteuern kann man z.B. über Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung, um damit die oben genannten Folgen abzumildern. Der Vorteil solcher Maßnahmen ist, dass bei Starkregen anfallendes Wasser abgeführt und dieses in Trockenperioden zur Bewässerung von Grün wiederverwendbar wird. Bedronka: „Wir brauchen dieses Grün dringend zur Erhaltung eines gesunden Mikroklimas.“

Idealerweise sind Schulen der geeignete Ort für die Umsetzung einer Kopplung solcher Maßnahmen. Schulgelände verfügen über große für die Regenbewirtschaftung geeig­nete Freiflächen. Dachbegrünung mit der Ableitung überschüssigen Wassers in eine Zisterne und Entwässerung in Rigolen oder einer Mulde entlasten bei Starkregen. Zu­sätzlich kann eine teilversiegelte Fläche entlasten und ebenfalls zur Regenwasser­sammlung dienen. Ein Gründach z.B. bietet Dämmung gegen Hitze, und die Wieder­verwendung des Regenwassers aus der Zisterne zur Bewässerung dient der Erhaltung von Grün, wobei das Grün wiederum die nötige Kühlung und Verschattung für einen angenehmeren Aufenthalt im Freien bei Hitze sorgt.

Die bisher unzureichende Beurteilung von Klimaauswirkungen in den verwaltungs­seitigen Beschlussvorlagen für die politische Beratung kann nicht weiter Bestand ha­ben. Die SPD wird bei jeder anstehenden Baumaßnahme die o.a. Aspekte beleuchten und entsprechende Maßnahmen bei Bedarf einfordern.

Und außerdem erneuert die SPD ihr Angebot, nach Aufbrechen des Schulhofasphaltes den ersten Baum zu pflanzen, um den Worten auch Taten folgen zu lassen!